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Digitale Transformation ist Chefsache: Mit diesen 3 Führungsqualitäten überzeugen Sie

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by | 19.08.2021 | Wissen

Lesezeit: 6 Minuten

Es kommt nicht selten vor, dass Projekte rund um die digitale Transformation den Bach runtergehen.

Die Veränderung findet keinen Anklang, wird nicht von der ganzen Mannschaft gelebt oder führt zu viel Frust. Ein schlechter Nährboden für die digitale Transformation.

Doch meistens scheitern diese Projekte nicht unbedingt an einer schlechten Vorbereitung oder mangelhaften Umsetzung. Vielmehr liegt es daran, dass Führungskräfte ihre wichtige Rolle in diesem Spiel nicht wahrnehmen.

Sie wollen die digitale Transformation delegieren. Wir sind jedoch klar der Meinung: Digitale Transformation ist Chefsache!

Wir beobachten nämlich folgendes:

Führungskräfte, die in der digitalen Transformationen die folgenden 3 Führungsqualitäten mitbringen, setzen ihre Projekte effizienter und nachhaltiger um:

Führungsqualität #1: Veränderungen einfordern
Führungsqualität #2: Mitrudern, mitleiden, vorleben
Führungsqualität #3: Mitarbeitende befähigen

Darum stellen wir Ihnen diese 3 Führungsqualitäten in diesem Blogartikel genauer vor, erzählen von «Fails» aus der Praxis und verraten Ihnen konkrete Handlungsideen.

Digitale Transformation ist Chefsache - Grafik - Übersicht der 3 Führungseigenschaften

Führungsqualität#1: Veränderungen einfordern

Es sträuben sich uns die Haare, wenn wir tolle Projekte planen, orchestrieren und umsetzen dürfen, die schliesslich ihre Wirkung total verfehlen, weil die Veränderung nicht eingefordert wird. Um Ihnen einen konkreten Einblick zu geben, starten wir mit einem Beispiel:

Das passiert, wenn Veränderungen nicht eingefordert werden

Vor ein paar Jahren durften wir ein KMU bei der Einführung von Microsoft Teams begleiten. Die Führungsetage war sich einig, die komplette interne Kommunikation auf Microsoft Teams umzustellen. Alle waren motiviert und der Entscheid für die Einführung des neuen Tools war einstimmig.

Also bauten wir Microsoft Teams nach ihren Wünschen auf, verteilten alle vereinbarten Berechtigungen und führten Coachings mit allen Mitarbeitenden durch. Die Stimmung war gut.

Wir hatten damals das Gefühl: Das wird ein richtig erfolgreiches Projekt.

Doch weit gefehlt: Als wir nach drei Monaten wieder im Unternehmen vorbeischauten, arbeiteten praktisch alle Mitarbeitenden immer noch wie vor dem Projekt. Microsoft Teams wurde nur von den wenigsten genutzt. Dafür häuften sich interne Mails.

Woran das lag?

Die Führung hatte sich nach dem Entscheid komplett zurückgezogen. Der Einsatz von Microsoft Teams wurde nicht konkret eingefordert. Es gab keine klare Deadline oder Kommunikation, dass ab Tag X interne Nachrichten nur noch via Microsoft Teams verschickt werden.

So können Sie Veränderungen einfordern

Es braucht eine klare und prägnante Führung, die darauf beharrt, dass sich etwas ändert – auch wenn es manchmal weh tut.

Wenn Sie definiert haben, dass die gesamte interne Kommunikation via Microsoft Teams läuft, dürfen Sie interne Mitteilungen via Mail nicht mehr dulden. Machen Sie Ihre Mitarbeitenden charmant aber bestimmt auf das «Fehlverhalten» aufmerksam. 1, 2, 3 Mal wenn es nötig ist. Bis niemand mehr auf die Idee kommt, in die alte Arbeitsweise zurückzufallen.

Planen Sie sich ein, Ihre Mitarbeitenden von Zeit zu Zeit auf die neue Arbeitsweise hinzuweisen. Halten Sie die Augen offen und seien Sie strikt.

Wir bei iTrust führen eine sogenannte «Sündenliste». Einmal monatlich an unserem teamübergreifenden Inhouse-Meeting machen wir auf das vorgefallene «Fehlverhalten» aufmerksam – also auf Dinge, die nicht unserem digitalen Verhaltenscodex entsprechen. Nicht um einzelne Mitarbeitende an den Pranger zu stellen, sondern damit alle etwas davon lernen können. Und um klar aufzuzeigen: So wollen wir (zusammen)arbeiten. Punkt.

Digitale Transformation ist Chefsache - Grafik - Veränderungen einfordern
Aber: Nur auf die Veränderung zu beharren, reicht leider nicht aus: Sie müssen mit der Mannschaft mitrudern, mitleiden und die Veränderung vorleben.

Führungsqualität #2: Mitrudern, mitleiden, vorleben

Es hört sich dramatisch an. Aber diese drei Verben beschreiben sehr gut, welche Eigenschaften Sie als Führungskraft für die digitalen Transformation mitbringen sollten. Starten wir auch hier mit einem Beispiel:

Das passiert, wenn Sie nicht mit der Mannschaft mitrudern

Bei uns läuten immer die Alarmglocken, wenn wir solche Sätze von Führungskräften hören:

«Für mich ist das nicht relevant, aber meine Leute müssen das können.»

Warum erzähle ich Ihnen im Video anhand eines Kundenbeispiels.

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So können Sie mitrudern, mitleiden und vorleben

Die Zeiten sind vorbei, in denen der Chef oder die Chefin alles besser wissen muss.

Ist es nicht viel sympathischer, wenn auch der «Big Boss» zugibt, dass er Mühe mit der digitalen Transformation hat und mehrmals an einem neuen Arbeitsschritt gescheitert ist.

Was setzt das für ein positives Zeichen, wenn die Chefin neben ihren Mitarbeitenden im Coaching sitzt und auch mal eine vermeintlich «dumme» Frage stellt oder sich etwas nochmals erklären lässt?

Das ist Mitleiden. Denn ganz ehrlich: Die digitale Transformation ist für niemanden einfach. Auch nicht dann, wenn ein C ganz vorne in der Funktion steht.

Wenn Sie es als Führungskraft dann auch noch schaffen, die Veränderungen vorzuleben, dann haben Sie es echt auf dem Kasten.

Wie einfach wäre es, für die kurze Notiz nochmals zum Papierblock zu greifen. Doch Sie leben die Veränderung vor und setzen immer auf digitale Notizen. Das hat eine Ausstrahlungskraft, die jede digitale Transformation beflügelt.

Digitale Transformation ist Chefsache - Grafik - Mitrudern, mitleiden, vorleben
Dann gibt es noch eine weitere Führungsqualität, die Sie unbedingt mitbringen sollten: Befähigen Sie Ihre Mitarbeitenden.

Führungsqualität #3: Mitarbeitende befähigen

Normale Unternehmen weisen eine 95-5-Verteilung auf.

  • 95 % der Mannschaft hat ganz klar andere Prioritäten, als sich abends noch die neusten iTrust-YouTube-Videos anzuschauen. Sie arbeiten so, wie sie es vor Jahren einmal gelernt haben – und das reicht ihnen.
  • Dann gibt es die restlichen 5 % des Teams, die sich für die neusten technischen Entwicklungen interessieren, sich selber neue Funktionen beibringen und digital auf dem neusten Stand sein wollen. Diese 5 % nennen wir die «digitalen Champions».

Das passiert, wenn Sie Ihre Mitarbeitenden nicht befähigen

Was denken Sie also wird passieren, wenn Sie im Team eine Veränderung ankündigen, z. B. die Umstellung auf digitale Notizen, ohne diese konkret einzuführen?

Wahrscheinlich werden die «Digitalen Champions» die Neuerung mit Handkuss annehmen und sich gleich auch noch unser Video zu den OneNote-Süden reinziehen. 95 % werden jedoch genau gleich weiterarbeiten, weil sie es nicht anders kennen und gar nicht wissen, was genau von ihnen verlangt wird.

Verstehen Sie jetzt, warum die Befähigung in der digitalen Transformation so essentiell ist?

Das ist der Grund, warum wir in allen unseren Projekten rund um die digitale Transformation immer ein Coaching empfehlen.

So können Sie Ihre Mitarbeitenden befähigen

Bitte machen Sie nicht den Fehler, Ihren Mitarbeitenden eine E-Learning-Plattform zur Verfügung zu stellen oder sie in eine Produktschulung zu schicken.

Ihre Mitarbeitenden müssen bei den neu eingeführten Tools nicht jede Funktion von A bis Z kennen, sondern wissen, wie Sie die Tools in Ihrem Unternehmensumfeld konkret einsetzen sollen. Wann verwende ich welches Tool? Welche Funktionen setze ich wann ein? Wo genau lege ich was ab?

Eine 0815-Produktschulung hilft hier nichts. Denn sie widerspiegelt Ihr Unternehmen und Ihre Herausforderungen nicht. Das sieht Benoit Berset, Projektleiter bei die Mobiliar, genauso und erklärt den Vorteil von Coachings gegenüber Schulungen:

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Mit Befähigen meinen wir, dass Ihre Mitarbeitenden nicht nur die spezifischen Arbeitsweisen für Ihr Unternehmen kennenlernen, sondern diese auch gleich anwenden und trainieren. Nur so können Sie diese auch im Alltag entsprechend einsetzen.

Es geht darum, alte Verhaltensmuster – die sich teilweise über 20 Jahre oder länger etabliert haben – abzulegen und die neue Art und Weise zu verinnerlichen. «Gewohnheitstiere» haben es hier besonders schwer, obwohl die technische Anwendung an sich, oft keine Hexerei ist. Aber die Umgewöhnung.

Daher lautet unsere Devise: Einmal ist keinmal. Bei wiederkehrenden Coachings tasten wir uns mit Ihrem Team an die neue Arbeitsweise heran. Dann heisst es üben, üben, üben, Fragen klären, üben und schliesslich beherrschen.

Ein schöner Nebeneffekt: Es ist ein schönes Gefühl für Mitarbeitende, wenn sie merken, dass man in sie investiert. 😉

Digitale Transformation ist Chefsache - Grafik - Mitarbeitende befähigen

Zusammenfassung: Diese 3 Führungsqualitäten sind in der digitalen Transformation matchentscheidend

Wenn die Führungsetage einfordert, mitrudert und befähigt, hat sie gute Chancen, erfolgreich durch die digitale Transformation zu schreiten.

Hier nochmals alle 3 Führungsqualitäten kurz zusammengefasst:

Führungsqualität #1: Veränderungen einfordern
Digitale Transformation ist Chefsache. Nehmen Sie Ihre wichtige Rolle wahr und fordern Sie neue Arbeitsweisen konsequent ein. 1, 2, 3 Mal oder so häufig, wie es notwendig ist. Beharren Sie auf die Veränderung.

Führungsqualität #2: Mitrudern, mitleiden, vorleben
Setzen Sie sich mit Ihrer Mannschaft ins Boot und rudern Sie, was das Zeug hält. Zeigen Sie, dass auch Sie sich umgewöhnen müssen, dass auch für Sie die Veränderung ein paar Hürden bereithält. Leben Sie die Veränderung vor und beflügeln Sie damit die digitale Transformation im Unternehmen.

Führungsqualität #3: Mitarbeitende befähigen
Investieren Sie in Ihre Mitarbeitenden. Führen Sie sie mittels wiederkehrenden Coachings an die neue Arbeitsweise heran. Denken Sie immer daran: Einmal ist keinmal.

Patrick Müller

Patrick Müller

Owner & Chairman

Als engagierter und dynamischer Macher unterstützt er seit fast 20 Jahren Unternehmen dabei, digital erfolgreicher zu arbeiten. Er brennt für digitale Themen und teilt sein Wissen mit viel Charme und nützlichen Erfahrungsberichten auf YouTube, im iTrust-Podcast, im Blog und auf Social Media.